Laut aktueller Umfragen sind mindestens 80% der Kameraüberwachungssysteme mit dem Hauptziel der Aufnahme von Filmmaterial installiert, um mögliche Vorfälle nachzuverfolgen. Es gibt womöglich nichts frustrierenderes, als während dieser Nachverfolgung festzustellen, dass das System nicht aufgenommen hat und so beispielsweise Beweise für eine Straftat nichtmehr vorhanden sind. Dieser Artikel soll die verschiedenen Aufnahmemethoden beleuchten, die Ihnen die MOBOTIX Systeme bieten und ein paar der meistgenutzten Einstellungen vorstellen, um zuverlässige Aufnahmen zu erhalten.
Speicher
In Bezug auf den Speicher geht es zuerst darum, das passende Speichermedium zu wählen. Sollen die Aufnahmen auf einem NAS-Laufwerk gespeichert werden, auf der SD-Karte oder sogar auf beidem? MOBOTIX Kameras bieten die Möglichkeit auf all diesen Medien aufzunehmen, ohne weitere Software oder Computer im Netzwerk zu betreiben.
Das Hauptkriterium hier sollte die Bandbreite im Netzwerk sein. Bei einer niedrigen Bandbreite beispielsweise, empfiehlt es sich, direkt auf der SD-Karte in der Kamera zu speichern. In jedem Fall muss aber, sofern ein Flash-Medium ausgewählt wurde, auf die Qualität dessen geachtet werden. Häufig stellt es sich heraus, dass günstige Speichermedien doch hohe Kosten verursachen, da sie eher zu Fehlern neigen und, viel wichtiger, möglicherweise das Auffinden von Filmmaterial verhindern.
Eine ausführlichere Anleitung hierzu wird folgen.
Außerdem stellt sich die Frage nach der redundanten Speicherung der Daten. Die neue MxFFS Archive Speicherung erlaubt ein NAS-Laufwerk als Speicherziel zu verwenden und gleichzeitig eine SD-Karte als Ausfallsicherung. Das bedeutet, dass die Kamera bei einem Ausfall des NAS die Aufzeichnung auf dem Flash-Medium (z.B. der microSD-Karte) weiterführt. Sobald das NAS wieder verfügbar ist, überträgt die Kamera die Aufnahmen zum NAS.
Die Speicherkapazität kann von verschiedenen Faktoren abhängen. Diese sind zum Beispiel: Bildeinstellungen, Bildwiederholungsrate, Aufnahmemodus und Dauer, die die Aufnahmen vorgehalten werden. Auf unserer Website finden Sie den MOBOTIX Speicherbedarfsrechner im Partnerbereich (Login erforderlich).
Auswahl des NAS
Bei der Auswahl eines NAS sind die wichtigsten Kriterien RAM, CPU und Speicherkapazität. Es wird empfohlen 20% des Speichers verfügbar zu lassen. Dies sollte eingehalten werden, da nachgewiesen wurde, dass die Leistung des NAS bei vollen Festplatten drastisch reduziert ist.
Weitere Kriterien sind die Anzahl der Einschübe, das RAID-Level, eine automatische Wiederherstellung nach einem Stromausfall und eine redundante Stromversorgung. All diese Punkte sind essenziell für die Auswahl des passenden NAS. Auch sollten die Festplatten mit Bedacht ausgewählt werden: Lese- und Schreibgeschwindigkeit sind zwar wichtig für Kameraüberwachung, jedoch ist der Hauptfaktor die physikalische Belastbarkeit der Festplatten. In anderen Worten soll die Funktionalität unter suboptimalen Konditionen, wie z.B. Vibrationen, hohe Belastung/ Dauerbelastung oder hohen Temperaturen, gewährleistet sein. Auch bei einer Benutzung rund um die Uhr das ganze Jahr über. Hier gibt es spezielle Festplatten, die für solche harten Anforderungen an die Robustheit entwickelt wurden.
Wenn ein NAS ausgewählt wurde, sollte eine aktuelle Firmware vorhanden sein und ein NTP Server unterstützt werden, sodass alle Netzwerkgeräte zeitlich synchronisiert sind. Zeitsynchronisation ist nicht nur notwendig um Aufnahmen zu filtern und abzuspielen, sondern auch um die Konsistenz der Daten in der Kameradatenbank zu gewährleisten. Falls das System keinen öffentlichen NTP Server erreichen kann, können Sie auch eine zusätzliche GPS-Box von MOBOTIX in ihre Installation einbinden. Außerdem, falls mehrere Kameras auf dasselbe NAS aufzeichnen, sollte dessen multiple Netzwerkschnittstellen gebündelt verwendet werden, um die Bandbreite zu erhöhen. Natürlich ist diese Funktion nicht auf allen Geräten verfügbar. Bitte kontaktieren Sie hierzu den jeweiligen Hersteller oder Händler.
Weiterhin sollte der „Papierkorb“ deaktiviert sein. Diese Einstellung ist für die meisten NAS verfügbar. Sicherlich ist sie sehr hilfreich, wenn Sie die versehentlich gelöschten Urlaubsfotos wiederherstellen möchten, jedoch tödlich für Aufzeichnungen einer kontinuierlichen Kameraüberwachung. Faktisch muss das NAS mehr Daten verarbeiten, wenn die Kamera den Befehl zum überschreiben alter Aufnahmen gibt und dies hat eine starke, negative Auswirkung auf die allgemeine Schreibleistung des Systems.
Außerdem sollten opportunistische Sperren deaktiviert sein, jedoch Diagnosewerkzeuge und Fehlerbenachrichtigungen aktiviert, um schon in frühen Phasen informiert zu werden, wenn ein Dienst nicht wie gewünscht funktioniert. Dies verringert stark eine mögliche spätere Problemlast.
Kamerakonfiguration
Auf Seiten der Kamera müssen folgende Einstellungen und Regeln beachtet werden:
Die Firmware muss aktuell sein und derselbe NTP Server, wie oben beschrieben, muss eingetragen werden. Außerdem beachten Sie bitte die Einstellung der Speichergröße, Verweildauer, Bildauflösung und Bildwiederholungsrate.
Wenn Sie ein System zur Kameraüberwachung installieren, sollten Sie sich immer über die örtlich geltenden Datenschutzgesetze im Klaren sein. Diese Regularien können die zulässige Vorhaltedauer von Daten von 24 Stunden bis zu 30 Tagen limitieren. In jedem Fall stellen MOBOTIX Kameras alle Möglichkeiten zur Verfügung den Datenschutzanforderungen Folge zu leisten. Beispielsweise können Aufnahmen, deren Speicherdauer ausläuft, überschrieben werden.
Außerdem unterstützt MOBOTIX intelligente Aufnahmen. Das heißt, dass Sie nur aufgrund eines Ereignisses aufnehmen, um Speicherplatz zu sparen oder, sofern Sie nichts verpassen wollen, eine Daueraufzeichnung mit gesetzter Bildwiederholungsrate und, im Falle eines Ereignisses, mit hoher Bildwiederholungsrate einstellen können.
Weitere wichtige Faktoren, die eine Auswirkung auf die Speicherkapazität haben, sind die Einstellungen bezüglich Aufnahmedauer, respektive der Totzeit zwischen dem Auslösen zweier Ereignisse. Um hier eine optimale Nutzung der NAS Ressourcen zu erreichen, sollte man es vermeiden, Ereignisse in Sub-Ereignisse mit Totzeiten zu unterteilen.
Die Kamera kann Fehlermeldungen ausgeben, was auch aktiviert sein sollte, um ein funktionierendes System, beziehungsweise Fehlerbehebungsmechanismus zu erhalten. Diese Benachrichtigungen können sowohl Emails, VoIP Anrufe, IP-Notifications als auch Alarm-Töne und vieles mehr sein.
Netzwerk
Das nächste Element dieser Umgebung ist das Netzwerk als solches. Die ersten Fragen wären, ob das Netzwerk physikalisch unterteilt werden kann oder ob Virtuelle Netzwerke (VLANs) eingerichtet werden können. Allgemein sollte aber sichergestellt sein, dass das Netzwerk die Netzwerklast, die von PCs, Kameras und NAS produziert wird, bewältigen kann. Die Minimalanforderungen in Bezug auf die Bandbreite sollte für jedes Gerät vor Inbetriebnahme bekannt sein, um eine diesbezüglich problemlose Funktionalität zu gewährleisten.
Natürlich spielt in diesem Zusammenhang auch die Kapazität der Switches, die Qualität der Server und auch die Möglichkeit zur Priorisierung von Netzwerkverkehr eine große Rolle.
Stellen Sie sicher, dass die Latenz unter 5 ms liegt und beobachten Sie Kollisionen und Paketverluste im Netzwerk.
Obwohl Drahtlose Technologien einen sehr verlockenden Weg im Gegensatz zum herkömmlichen CAT-Kabel darstellen (weil sie verständlicherweise günstiger und einfacher in der Installation sind), empfehlen wir ausdrücklich Kabelgebundene Lösungen im CCTV-Bereich. Ausschlaggebend ist hier, dass WiFi nicht so zuverlässig ist, wie kabelgebundene Lösungen (Paketverlust durch Interferenzen, Verbindungsausfälle, etc.) und weiterhin anfälliger für Cyber-Angriffe.
Fehlerbenachrichtigungen
Zuletzt benötigen wir noch automatische Fehlerbenachrichtigungen für vorausschauende Wartung. Es muss schon während der Planungsphase klar sein, wer im Falle eines Problems zu benachrichtigen ist. Nach der Inbetriebnahme des Systems sollte die Leistung des NAS überwacht werden und regelmäßig überprüft werden, ob die Funktionsweise auch noch den Anforderungen entspricht. Beispielsweise könnte eine erste Überprüfung nach einer Woche, eine weitere nach einem Monat und eine letzte nach drei Monaten vorgenommen werden. Diese Vorgehensweise gibt frühzeitig Aufschluss über mögliche Fehlverhalten und vermeidet so, dass Probleme zu späterer Zeit einen größeren Schaden anrichten.